Dienstag, 10.9.19
Bei den vielen Unternehnungen hier im schőnen Kanada entwickle ich mich – man hőre und staune – so langsam aber sicher zur Frűhaufsteherin. Mutter und Ludger gehen gegen 20 Uhr schlafen, ich etwas später und ich bin froh, dass ich mein ebook dabei habe, so dass ich dann auch ohne das Licht einer Kerze lesen kann. Ein paar Teelichter erleuchten bzw. erschimmern den Gang vor unseren Schlafzimmern und das Bad. Wir haben uns auch schon ganz gut daran gewőhnt die Toilette mithilfe eines Eimers und dem Wasser aus der vollen Badewanne zu spülen. Ludger ist eh voll in seinem Element, wenn es darum geht die Defizite aus dem Stromausfall mit viel improvisieren auszugleichen. Den Generator benutzen wir nur gelegentlich, wenn wir zuhause sind. Vor allem, um mal ein wenig zu heizen, den Wasserkocher und den Kűhlschrank zu bedienen. Wir werden wohl einiges aufgetautes entsorgen müssen. Da wir den Herd nicht benutzen kőnnen kochen wir heute mittag im Garten mit Töpfen auf einem Rost über der Feuerschale. Es gibt Tiefkühlgemüse und Hähnchen-Nuggets. Auch Robert kommt zum essen vorbei.
Anschließend fuhren wir Vier ca 1oo km ins Landesinnere, um eine Freundin von Ludger und Robert zu besuchen. Christine, eine Mittfufzigerin, wohnt mitten im Wald, in der kanadischen Wildniss, idyllisch an einem See gelegen. Das geräumige Haus hatte sie vor einigen Jahren mit ihrem Mann gebaut. Seitdem ihr Mann verstorben ist vermietet sie das Haus über Robert an Gàste und wohnt selbst nur dort, wenn keine Gäste da sind. Sie kommt aus Wuppertal, würde aber gern dauerhaft in Kanada bleiben. Viele Deutsche, die hier Häuser besitzen, wohnen im Sommer in Kanada und verbringen den Winter in Deutschland.
Eine große Freifläche zog sich in der 1. Etage halb ums Haus, von wo aus man einen sehr schönen Blick über den See und zu den bewaldeten Bergen in der Ferne hatte. Leider sehen wir hier nur die Anfänge des Indian Summer, der die Wälder in ein spektakuläres Farbenspiel verzaubert.
Oben auf der Freifläche, wo wir saßen, hing eine Tränke für eine ganz spezielle Vogelspezies. In etwa 2 Meter Entfernung von meinem Sitzplatz aus konnte ich beobachten wie kleine braune und grünblau schimmernde Flugobjekte sich der Tränke näherten. Sie standen regelrecht in der Luft, kein Flügelschlag sichtbar. Nur ein seltsames Summen lag in der Luft. Wie winzigkleine Elfen saugten Kolibris mit ihren langen Schnäbeln Wasser aus der Tränke. So etwas zauberhaftes hatte ich auch noch nicht gesehen. Etwas später entdekte ich keine zehn Meter entfernt einen großen Weisskopfseeadler in einem Baum sitzen. Wunderschön anzusehen. Bald darauf startete er seinen Rundflug in weitem Bogen über den See um sich dann auf einem abgestorbenen Baum nicht weit entfernt auf der anderen Uferseite nieder zu lassen. Von dort aus war er gut mit dem Fernglas zu beobachten. Ein wirklich schönes Erlebnis.
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