Wir hatten gerade noch rechtzeitig das Abendessen im Backofen aufgewärmt als gegen 19 Uhr der Strom ausfiel.
Jetzt ist es 21 Uhr und draußen stürmt es jetzt plötzlich viel gewaltiger als eben noch. Im Haus haben wir Teelichter angezündet und im Restlicht sieht man draußen wie die Bäume und Büsche sich biegen. Regen und Sturm drücken an die Scheiben, die sich nur leicht, aber bedrohlich in den Rahmen bewegen. Haus und Wände wackeln ein wenig mit den Böen, der Wind pfeift und poltert ums Haus, an vielen Stellen ächzt und knackt es. Ein wenig hat man das Gefühl, als würde man mit dem Haus bald umkippen. Trotzdem fühlen wir uns relativ sicher und wir gehen davon aus, dass dieses Toben da draußen jetzt der Höhepunkt des Sturms ist. Doch etwas unheimlich ist es schon. Aber neben einem leicht mulmigen Gefühl ist da auch der Nervenkitzel und die Faszination der Naturgewalten, die uns ein nicht alltägliches Ereignis bescheren.
Mit der Lage zum Meer haben wir großes Glück, denn obwohl das Haus keine fünf Meter vom Meer entfernt ist sind die Wellen hier viel kleiner als an anderen Orten hier. Das verdanken wir zwei vorgelagerten Inseln, die die großen Wellen brechen, die vom Atlantik hierher gedrückt werden.
Ich habe keine Ahnung ob ich bei dem Geklapper und Gewackel schlafen kann. Hauptsache das Dach bleibt drauf. Ich glaub mit dem schlafen, das wird erstmal nichts. Das Bett wackelt jetzt auch! Das Internet funktioniert auch schon lange nicht mehr.
Der Tag danach:
Wir haben Glück gehabt. Das Gewächshaus ist etwas verzogen, sonst ist hier alles heil geblieben und draußen ziehen nur noch leichte Windböen vorüber. Der Hurrikan ist weitergezogen.
Ludger hat heute früh einen Generator gekauft, damit wir wenigstens etwas Strom zum heizen und für den Kühlschrank nutzen können.
Voraussichtlich werden wir wohl noch ein paar Tage kein WLAN mehr haben, sodass ich nur Ludgers Smartphone zum Posten benutzen kann. Deshalb werde ich wohl nicht mehr täglich schreiben.
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